EPIDEMIC SCORN – „SYSTEM OF SICKNESS “
EPIDEMIC SCORN sind beharrlich. Nicht schnell, aber hartnäckig. Immerhin mehr als zwei Jahre hat es gedauert, bis den Erzgebirglern ihr zweites Machwerk namens „System of sickness" reif zur Attacke schien. Ich war also echt gespannte, wie sich der Nachfolger von „The beginning..." anhören würde. Nun, ich will mal das Negative gleich loswerden, damit ich’s hinter mir hab. Es ist der seltsame Sound, der mich am Album stört. Der läuft irgendwie unrund, bringt mal das eine, mal das andere Instrument stark nach vorne und ist manchmal echt flach. Wer sich davon nicht stören lässt, immerhin ist alles in Do it yourself gemacht worden, kann sich zehn kranke Tödesmörtel Lieder reinziehen. Wie beim Debüt haben Tobias Flath und Jörn Gallert (beide git), Bassist David Rettke sowie Schlagwerker Alex Heber und Mikrophon-Quäler Sven Potemski ihren Songs eine gute Portion Thrash Metal eingeimpft. Weitaus prägnanter ist bei „System of sickness" aber das, was man getrost als Progressivität bezeichnen kann. Für das neue Werk von EPIDEMIC SCORN muß man schon etwas Zeit mitbringen. Nicht alles erschließt sich einem beim ersten Durchgang, vom Nebenbei-Hören ganz zu schweigen. Der Death Metal, der hier mal wieselflink durch die Gehörgänge zischt und sich da auch mal in fast doomige Schwere zurückzieht, ist von Breaks, Rhythmuswechseln, flitzefingriger Saitenhexerei und manchmal anstrengenden Ideen mit Groove und Stakkato durchsetzt. Easy Listening ist jedenfalls was anderes. Die besten Beispiele dafür sind meiner Meinung nach „The abyss", „Flesh b(u)y flesh" und der Titeltrack, sowieso. Dazu gesellen sich relativ straighte Numern wie „Stab or be stabbed" und „Fake religion" oder polternde Panzerknacker im Stile alter Bolt Thrower, die bei EPIDEMIC SCORN dann „The madness of the believer" heißen. Brachial ist die Mucke immer, und nur das ist wichtig. Nun denn, „System of sickness" kann man sich nicht schenken, aber für 12 Euro (alles inclusive) kaufen. Wer „The beginning..." noch nicht hat und vier Glocken mehr investieren will, bekommt beide Teile im Paket. ( MICHA )
Aha ,ne Band aus Annaberg Buchholz. Mit dem Erzgebirge verbinde ich ja schon fast zwangsweise Black  - und Pagan Metal .Aber damit haben die zum Glück nichts zu tun ,denn auch auf ihrer zweiten full length hat man die Death Metal Fahne gehisst .So leicht im old school Stil der Marke „Obituary“ angesiedelt ,bringen die aber auch mit ein paar leichten Thrash Rhythmen recht frischen Wind in ihre 10 Songs .Das die Jungs nun schon seit 2004 am Start sind ,merkt man echt ,denn technisch gesehen ,spielen die schon auf einem recht hohen Level .Besonders die beiden Saitenquäler legen hier ne echt reife Leistung an den Tag und zeigen sich in den unterschiedlichsten Variationen .Neben dem vielen enorm fetten und brutalem Riffing lassen’s die auch immer mal wieder etwas filigraner angehen .Diese eher „ruhiger“ gehaltenen Rhythmen entziehen den Songs hierbei aber nie die Energie sondern sorgen eher dafür ,die Songs abwechslungsreich zu gestalten und zu neuen ,aggressiven Höhenflügen durchzustarten .Nen zusätzlichen Energieschub gibt man den Stücken dann noch durch den gutturalen ,teils enorm fiesen Gesang, welcher in keinster Weise eintönig klingt und wirklich ne enorme Ausdruckskraft besitzt. Über den Mann an den Drums kann man sich vielleicht streiten .Seine Arbeit macht der sicherlich ganz gut ,aber irgendwie fehlt mir da ein bisschen der Biss, zumal rein produktionstechnisch gesehen ,dessen Schafen etwas hintergründig und drucklos gehalten wurde .Schade! Die meisten der hier angebotenen Stücke bewegen sich eher im Midtempobereich ,wobei man’s aber bei Stücken wie „Fake relegion“ oder „Fall of the soul“ auch mal so richtig krachen lässt . Traditionell bewusste Death Metal Freaks kommen mit „System of sickness“ auf jeden Fall voll auf ihre Kosten . ( LEO )
http://www.epidemic-scorn.de/
https://myspace.com/epidemicscorn/music/album/system-of-sickness-4098122
https://www.musik-sammler.de/artist/epidemic-scorn/
http://www.metal-archives.com/bands/Epidemic_Scorn/35306